Hannah around the globe..

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if endings are beginnings

Hannah around the globe..

wie ich eigentlich zu dem FSJ gekommen bin..

¡Hola queridos!

Mein Name ist Hannah. Ich bin seit dem 23. September 19 Jahre alt und befinde mich 10.000km von zu Hause entfernt im bisher größten Abenteuer meines Lebens.

Ein Jahr arbeite ich als Freiwillige unter dem Träger weltwärts in Cuenca/Ecuador in einer sozialen Einrichtung.

Der Anfang dieses Plans

Existiert schon ziemlich lange. Ich wollte schon immer die Welt kennenlernen. Neue Sprachen, neue Kulturen, Abenteuer erleben. 

Einfach mal raus aus dem verschlafenen, sicheren Nest meiner Heimatstadt. Ins eiskalte Wasser stürzen und schauen wo es hingeht. 

Austausche meiner Schule nach England und Kanada, mussten Corona-bedingt leider gecancelt werden. Und auf einmal stand ich mit fast 18 da, ohne die Auslandserfahrung die ich jahrelang so bewusst gesucht habe und wusste – wenn nicht jetzt, dann nie.

Der Dämpfer

Doch dann geht die Schule wieder so richtig los. Das letzte Jahr ist angebrochen. 

Und über Klausuren, lernen, und dem Genießen der verbliebenen Zeit, ist das angestrebte FSJ irgendwie ganz, ganz weit in mein Unterbewusstsein abgerutscht.

Auf einmal ist der Bewerbungsprozess, die Suche, das Konkretisieren, eine unbewältigende Aufgabe auf einer abgeschobenen Liste.

Weihnachten kommt und geht, das neue Jahr bricht an, Abiklausuren. Die ersten und letzten meines Lebens. Man hatte ich einen Bammel.

Alles in meinem Leben drehte sich nur noch um das Konstrukt Schule, Abi. 

Und damit meine ich nicht nur endlose Lerntage in der Unibib, sondern auch den Abistreich, Mottowoche, Abiwein, Abiball, BigBandproben, Probenfahrt.

Arbeit und Spaß nehmen kein Ende.

In dieser Zeit entwickelte sich bei mir unterbewusst noch eine weitere Idee. Für nach dem Abi. Das große Leben.

Der Startschuss

Konkret wird es also im Sommer 2023.

Zu diesem Zeitpunkt fange ich an mich nach Möglichkeiten umzuschauen, im Ausland zu arbeiten, oder zu reisen. 

Ich klicke mich durch zahlreiche Artikel, Träger und Websites im Netz. Neu Seeland, Amerika, México, Ecuador.

Und ich finde durchaus Angebote, die mich interessieren! 

Therapiereiten, Mädchenheim, Musikschule. Ich reite auf einem Höhenflug.

Die Maileingänge meiner Eltern werden mit zahlreichen Links vollgeschwemmt.

Jetzt erst Recht

Aber unterkriegen lassen, das sieht mir nicht ähnlich. (Wenn ich das so ganz selbstverliebt behaupten darf ;))

Und deswegen krame ich die Mails mit meinen Auslandsträumen wieder aus. So viel ist leider tatsächlich nicht mehr übrig. 

Monate alte Antworten von Trägermitarbeiter*innen, die ich nie beantwortet hatte. Einladungen zu Infoveranstaltungen, die ich nie besucht hatte, da sie alle unter der Woche und vormittags waren. 

Das war zumindest meine schlechte Ausrede vor mir selbst gewesen, die es jetzt nicht mehr gab.

Ich durchkämme die Angebote von Neuem. Und das ist Anfang Juni garnicht mal so einfach.

Die Zeit sitzt mir im Nacken. Ein FSJ im Ausland für August? – ein absolutes Himmelfahrtskommando.

Vieles ist längst voll, besetzt, oder kommt mir auf den zweiten Blick doch nicht so passend vor.

Aber selber schuld sage ich da mal 😉

Das einzige Land mit einer größeren Auswahl aus freien Angeboten, ist Ecuador. 

Der Umweg und die Sackgasse

Und so stürze ich mich nach meinem wirklich allerletzten Schultag in den Bewerbungsprozess, aber nicht für ein FSJ im Ausland, sondern den eines Designstudiums in Münster.

Eine Mappe mit 10-20 Arbeiten zu einem vorgegebenen Thema. In vier Wochen. 

Jeden Tag aufstehen, Arbeiten checken, stundenlang zeichnen, die Stadt mit der Kamera erkunden, nähen, Materialien im örtlichen Kunstbedarf besorgen.

Ich knie mich voll rein.

  

Umso größer die Enttäuschung, als die Absage kommt. 

Eignungsprüfung nicht bestanden.

Es ist hart, wenn eine fremde Kommission all diese Arbeit, die du investiert, all das Herzblut, die langen Nächte, das was du schon immer gut konntest und geliebt hast, als nicht gut genug ablehnt.

Und ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet.

Mir bricht der Boden unter den Füßen weg. 

Für einen Tag. Nach diesem ganzen vollen Leben von mir stehe ich auf einmal da, die weite Ebene der Zukunft vor mir. Leer. Blank. Unbeschrieben. 

Ein wirklich mieses Gefühl, wo sich diese Ebene doch immer in den schillerndsten Farben, den merkwürdigsten Ecken und Gegenständen gefüllt hat.

Der Weg

Ich bewerbe mich. Für nur ein Land, Ecuador, bei nur einem Träger, dem iB-VAP Franken.

Und auf einmal, bin ich mitten drin. 

Infoveranstaltung, Wunscheinsatzstellen, Einzelgespräche. 

Termine reihen sich an Termine, Dokumente an Dokumente, Lebenslauf, Motivationsschreiben und dann – die Zusage von San José de Calasanz, meiner Einsatzstelle.

Auf einmal wird aus einer fixen Idee Realität. 

Und das hätte rückblickend ganz schön beängstigend sein können – wenn ich die Zeit gehabt hätte mir darüber Gedanken zu machen.

Die habe ich aber nicht. 2 Monate bis zur Ausreise sind verdammt knapp.

Flüge buchen (Schweineteuer), Reiseimpfungen und versäumte andere Impfungen nachholen (viel zu viele), Tropenuntersuchung (am Arsch der Welt), Versicherung abklären (viel zu viel telefonieren), Spenden sammeln (viel zu viel Arbeit) und ganz nebenbei ein Visum beantragen (viel zu viel Ärger).

Irgendwie wird die Liste nicht kürzer. Aber das ist erst Recht der Grund, um durchzuziehen. 

Für mich zumindest. 

Mein Land

Ich mochte Lateinamerika schon immer. In der Schule hatte ich zwei Jahre freiwillig Spanisch belegt (Sooo eine schöne Sprache!) und in der 11. Klasse mit wehem Herzen zwei meiner besten Freundinnen ohne mich zu einem Austausch nach Chile ziehen lassen.

Auch meine Mutter hatte in ihrem Studium eine dreimonatige Rundreise mit einem argentinischen Kommilitonen und Freund durch ganz Lateinamerika gemacht.

(Shoutout an Juan an dieser Stelle ;))

Die Fotos aus dieser Zeit faszinierten mich immer. Grobkörnig, mit sepia Stich und leicht angelaufen. 

Zwei glückliche Menschen in einem gemeinsamen Abenteuer. Eine fremde Welt, in einer vergangenen Zeit, die irgendwo da draußen wirklich existierte.

Ecuador war also nicht bloß der alternativlose Gewinner, sondern ein Land, das schon vorher mein Interesse hatte.

 Die letzten Wochen

Während ich also fleißig mit Behörden, Ärzten und dem Träger in Kontakt stehe, sammele ich, noch immer im Ungewissen über die Ausreise, fleißig letzte Momente.

Letzte Momente mit Familie, Freunden, im Theater, beim Karate. 

Und erst zwischen Packen und Flug umbuchen schaffe ich die letzte Hürde – endlich habe ich (nach einem spontanen Kurztrip nach Hamburg mit Papa :)) mein Visum.  

Und auf einmal ist alles getan. Alles gepackt, umarmt, verabschiedet, zurückgelassen.

Und ich – auf den Weg in ein unbekanntes Terrain. Alleine, mit einer Sprache die ich vor Ewigkeiten mal gelernt habe (aber definitiv nicht mehr wirklich kann), einem Koffer, der so voll doch nichts wirklich eingepackt hat, und der Ungewissheit.

Das war er also. Der Start in dieses verrückte Jahr. 

Voll, überladen, durcheinander, zweifelnd – definitiv nicht wie aus dem Bilderbuch, aber echt. 

Ob ich es das nächste mal anders machen würde? Wahrscheinlich 😉

Früher anfangen, weniger Stress, strukturierter durchkommen.

Aber an der Entscheidung selbst würde ich definitiv nichts ändern! 

Und deswegen, ist es genau so richtig, wie es ist.

Ich melde mich wieder,

¡Hasta Pronto!

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